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Bücher

Max will immer küssen


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Max will immer küssen Der Autor Martin Baltscheit hat schon zahlreiche Kinderbücher mit Tierfiguren verfasst und auf diese Weise liebenswerte Identifikationsfiguren geschaffen. In seinem neuen Werk geht es um einen imposanten Gorilla namens Max, der seine durchaus dominante Stellung im Wald ganz klar für sich ausnutzt. Zwar nicht in bösartiger Weise, aber doch irgendwie aufdringlich: Max küsst und knuddelt und knutscht und drückt und tätschelt unglaublich gern. Und keiner kann sich seinen Zuwendungen entziehen. Denn Max ist, was gleich zu Beginn klargestellt und mit einem Alpha-Männchen-Blick untermauert wird, groß, stark und schön! Also müssen der Schmetterling, ein Fisch, ein Vogel und auch der große Elefant dran glauben, denn Max hat einfach alle lieb. Irgendwie aber auch sympathisch, so als Außenstehender. Wenn man sich aber die herrlich entsetzten Gesichter der so umsorgten Tiere ansieht, erkennen auch Kinder rasch: den anderen Tieren ist das nicht so ganz recht. Etwa dem gequetschten Krokodil, der verwickelten Schlange oder dem mürrischen Nashorn. Dann aber hat Max auf einmal niemand mehr zum Küssen. Oh Schreck! Er wird darüber ganz erbost und ruft laut in den Urwald hinein: Ja will denn keiner mehr küssen?! Und dann kommt eine sehr schöne Wendung in dem Buch, die selbst dem starken Max seine Grenzen aufzeigt. Das Buch ist verlagsseits für Kinder zwischen 4 und 6 Jahren empfohlen und das dürfte gut zutreffen. Zwar sind die Bilder und der Text in ihrer recht einfachen Struktur durchaus auch für noch jüngere Kinder erfassbar, aber die Thematik des Küssens und vor allem des ungewollten Geküsstwerdens setzt eine gewisse Auseinandersetzung mit den eigenen Wünschen des Kindes, aber auch mit der gesellschaftlichen Akzeptanz von Distanzlosigkeit voraus, die von jüngeren Kindern eben nicht so ohne weiteres erbracht werden kann. Was mich ein wenig stört, ist die Wendung, aber nur, was den Verständnishorizont der kleinen Leser betrifft: zum einen sind hier wenig Worte vorhanden, sodass man sich das Ende ein wenig selbst erschließen muss. Zum anderen werden Denkschritte vorausgesetzt, die Kinder in diesem Alter möglicherweise noch nicht machen können und deswegen den netten Witz am Ende des Buches gar nicht verstehen können. Das vermindert aber nicht den tollen Gesamteindruck dieses Kinderbuches, das neben der unterhaltsamen Lektüre auch Stoff für weitergehende Gespräche mit den eigenen Kindern bietet. Empfehlenswert.

Der Autor Martin Baltscheit hat schon zahlreiche Kinderbücher mit Tierfiguren verfasst und auf diese Weise liebenswerte Identifikationsfiguren geschaffen. In seinem neuen Werk geht es um einen imposanten Gorilla namens Max, der seine durchaus dominante Stellung im Wald ganz klar für sich ausnutzt. Zwar nicht in bösartiger Weise, aber doch irgendwie aufdringlich: Max küsst und knuddelt und knutscht und drückt und tätschelt unglaublich gern. Und keiner kann sich seinen Zuwendungen entziehen. Denn Max ist, was gleich zu Beginn klargestellt und mit einem Alpha-Männchen-Blick untermauert wird, groß, stark und schön! Also müssen der Schmetterling, ein Fisch, ein Vogel und auch der große Elefant dran glauben, denn Max hat einfach alle lieb. Irgendwie aber auch sympathisch, so als Außenstehender. Wenn man sich aber die herrlich entsetzten Gesichter der so umsorgten Tiere ansieht, erkennen auch Kinder rasch: den anderen Tieren ist das nicht so ganz recht. Etwa dem gequetschten Krokodil, der verwickelten Schlange oder dem mürrischen Nashorn. Dann aber hat Max auf einmal niemand mehr zum Küssen. Oh Schreck! Er wird darüber ganz erbost und ruft laut in den Urwald hinein: Ja will denn keiner mehr küssen?! Und dann kommt eine sehr schöne Wendung in dem Buch, die selbst dem starken Max seine Grenzen aufzeigt.

Das Buch ist verlagsseits für Kinder zwischen 4 und 6 Jahren empfohlen und das dürfte gut zutreffen. Zwar sind die Bilder und der Text in ihrer recht einfachen Struktur durchaus auch für noch jüngere Kinder erfassbar, aber die Thematik des Küssens und vor allem des ungewollten Geküsstwerdens setzt eine gewisse Auseinandersetzung mit den eigenen Wünschen des Kindes, aber auch mit der gesellschaftlichen Akzeptanz von Distanzlosigkeit voraus, die von jüngeren Kindern eben nicht so ohne weiteres erbracht werden kann. Was mich ein wenig stört, ist die Wendung, aber nur, was den Verständnishorizont der kleinen Leser betrifft: zum einen sind hier wenig Worte vorhanden, sodass man sich das Ende ein wenig selbst erschließen muss. Zum anderen werden Denkschritte vorausgesetzt, die Kinder in diesem Alter möglicherweise noch nicht machen können und deswegen den netten Witz am Ende des Buches gar nicht verstehen können. Das vermindert aber nicht den tollen Gesamteindruck dieses Kinderbuches, das neben der unterhaltsamen Lektüre auch Stoff für weitergehende Gespräche mit den eigenen Kindern bietet. Empfehlenswert.

geschrieben am 26.09.2015 | 366 Wörter | 2068 Zeichen

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