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Kunst, Kultur und Geschichte im Harz und Harzvorland um 1200


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Rezension von

Hiram Kümper

Kunst, Kultur und Geschichte im Harz und Harzvorland um 1200 Die Beiträge dieses reich bebilderten, großformatigen Bandes wurden im Oktober 2006 auf einem Workshop des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und der Domschatzverwaltung zu Halberstadt präsentiert. Sie wenden sich der frühen Blütezeit dieses wichtigen Bistums zu, die just um 1200 einsetzte und trotz aller politischen und militärischen Konflikte durch das ganze 13. Jahrhundert hindurch andauerte. Unter den sechs Sektionen Geschichte – Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Archäologie und Geographie – Architektur – Plastik – Malerei und Textilien – Schatzkunst sind insgesamt achtzehn Beiträge ganz unterschiedlicher Fachrichtungen versammelt, wobei vom Umfang her deutlich die Kunstgeschichte mit Beiträgen zu Plastik, Malerei, Textil und Schatzkunst dominiert. Hier finden sich neben eher überblicksartig angelegten Referaten, beispielsweise Beate Braun-Niehrs Rundgang durch die Buchmalerei des Harzvorlandes, und Motivstudien, wie derjenigen von Susanne Beatrix Hohmann zum Kentaur an den Halberstädter Chorschranken, auch eine Reihe von Neufunden besprochen – so im lesenswerten Beitrag von Harald Wolter-von dem Knesebeck über ein bislang unbekanntes Einzelblatt der Halberstädter Bibel oder den Besprechungen verlorener bzw. neu entdeckter Wandmalereien von Elisabeth Rüber-Schütte und Barbara Pregla. Während diese und andere Beiträge uns den Harz und das Harzvorland als Region reichhaltiger Kunst- und Kulturproduktion vorführen, vermitteln die Beiträge archäologischer Provenienz durch neueste Grabungsbefunde einen Eindruck von den wirtschaftlichen und siedlungsgeographischen Entwicklungen, die zu solcher Blüte führen konnten. Weiterhin sind besonders zum Befestigungswesen der Zeit mit den Arbeiten zu Quedlinburg und zur Halberstädter Domburg interessante Einsichten zu gewinnen. Die beiden historischen Beiträge schließlich, die den Band eröffnen, versuchen, das Bistum und seinen Bischof Konrad von Krosigk in die weitere Reichsgeschichte einzubetten. Der Band hatte sich vorgenommen „eine erste Bestandsaufnahme“ (Vorwort, S. 7) der Forschungen zur ‚großen Zeit’ des Halberstädter Bistums vorzulegen. Das gelingt ihm nur sehr bedingt – beileibe nicht, weil es ihm an Substanz („Bestand“), sondern weil es ihm an Bündelung und Systematisierung („-aufnahme“) fehlt. Das weniger für die Einzelbeiträge, vor allem aber für die Gesamtkomposition. Was hier vorliegt, ist nicht der Stand der Dinge, auf dessen mehr oder minder sicherem Fundament weiter aufgebaut werden kann, sondern ein Panorama, was alles möglich, spannend und zum Teil bislang noch unerforscht ist. Das allerdings hat ganz fraglos auch seinen Wert. Eine umfassendere Einleitung oder ein Basisbeitrag, der sich unter Einbindung der Ergebnisse aus den Einzelbeiträgen an größeren Synthesen versucht, hätte aber ohne Zweifel dem erklärten Ziel dieses Tagungsbandes gut getan. So bleibt es einer unter vielen – wenn auch ein sehr lesenswerter.

Die Beiträge dieses reich bebilderten, großformatigen Bandes wurden im Oktober 2006 auf einem Workshop des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und der Domschatzverwaltung zu Halberstadt präsentiert. Sie wenden sich der frühen Blütezeit dieses wichtigen Bistums zu, die just um 1200 einsetzte und trotz aller politischen und militärischen Konflikte durch das ganze 13. Jahrhundert hindurch andauerte.

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Unter den sechs Sektionen Geschichte – Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Archäologie und Geographie – Architektur – Plastik – Malerei und Textilien – Schatzkunst sind insgesamt achtzehn Beiträge ganz unterschiedlicher Fachrichtungen versammelt, wobei vom Umfang her deutlich die Kunstgeschichte mit Beiträgen zu Plastik, Malerei, Textil und Schatzkunst dominiert. Hier finden sich neben eher überblicksartig angelegten Referaten, beispielsweise Beate Braun-Niehrs Rundgang durch die Buchmalerei des Harzvorlandes, und Motivstudien, wie derjenigen von Susanne Beatrix Hohmann zum Kentaur an den Halberstädter Chorschranken, auch eine Reihe von Neufunden besprochen – so im lesenswerten Beitrag von Harald Wolter-von dem Knesebeck über ein bislang unbekanntes Einzelblatt der Halberstädter Bibel oder den Besprechungen verlorener bzw. neu entdeckter Wandmalereien von Elisabeth Rüber-Schütte und Barbara Pregla. Während diese und andere Beiträge uns den Harz und das Harzvorland als Region reichhaltiger Kunst- und Kulturproduktion vorführen, vermitteln die Beiträge archäologischer Provenienz durch neueste Grabungsbefunde einen Eindruck von den wirtschaftlichen und siedlungsgeographischen Entwicklungen, die zu solcher Blüte führen konnten. Weiterhin sind besonders zum Befestigungswesen der Zeit mit den Arbeiten zu Quedlinburg und zur Halberstädter Domburg interessante Einsichten zu gewinnen. Die beiden historischen Beiträge schließlich, die den Band eröffnen, versuchen, das Bistum und seinen Bischof Konrad von Krosigk in die weitere Reichsgeschichte einzubetten.

Der Band hatte sich vorgenommen „eine erste Bestandsaufnahme“ (Vorwort, S. 7) der Forschungen zur ‚großen Zeit’ des Halberstädter Bistums vorzulegen. Das gelingt ihm nur sehr bedingt – beileibe nicht, weil es ihm an Substanz („Bestand“), sondern weil es ihm an Bündelung und Systematisierung („-aufnahme“) fehlt. Das weniger für die Einzelbeiträge, vor allem aber für die Gesamtkomposition. Was hier vorliegt, ist nicht der Stand der Dinge, auf dessen mehr oder minder sicherem Fundament weiter aufgebaut werden kann, sondern ein Panorama, was alles möglich, spannend und zum Teil bislang noch unerforscht ist. Das allerdings hat ganz fraglos auch seinen Wert. Eine umfassendere Einleitung oder ein Basisbeitrag, der sich unter Einbindung der Ergebnisse aus den Einzelbeiträgen an größeren Synthesen versucht, hätte aber ohne Zweifel dem erklärten Ziel dieses Tagungsbandes gut getan. So bleibt es einer unter vielen – wenn auch ein sehr lesenswerter.

geschrieben am 14.04.2009 | 394 Wörter | 2555 Zeichen

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