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Lehrbuch der Politikfeldanalyse


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Rezension von

Daniel Bigalke

Lehrbuch der Politikfeldanalyse Die Policy-Forschung in der Politikwissenschaft widmet sich der Untersuchung der Inhalte politischer Regelungstätigkeit in den Einzelbereichen der Politik, den Politikfeldern - oder Policies. Diese Policy-Dimension drückt damit die inhaltlich materiellen Aspekte der Politik aus, die Gesamtheit der Bestrebungen, gesellschaftliche Probleme zu bearbeiten. D. h. wie ist gute Politik - verstanden als effektive und effiziente Lösung gesellschaftlicher Probleme – überhaupt möglich? Policy-Analyse ist heute nur als Mehrebenenpolicy-Forschung durchführbar bei tendenzieller Überwindung der traditionellen Grenzen zwischen der vergleichenden Regierungslehre und der Internationalen Teildisziplin. Internationalisierung, Erosion des Nationalstaates und Vermarktlichung vieler Politikfelder haben innerwissenschaftlich zur Folge, daß sich Grenzen zwischen verschiedenen Disziplinen aufzulösen beginnen. Es kommt zu Synergieeffekten. Klar ist aber immer, dass das politisch-administrative System auf politische Forderungen reagiert, die als Input gestellt werden und in das politische Geschehen eingeführt werden müssen, um Protestpotential ernstzunehmen. Es geht schlichtweg um die notwendige Kanalisierung von politischen Ambitionen. Die Reaktionsbereitschaft der Politik ist ein Indikator ihrer Responsivität, ihres Willens, Verantwortung zu tragen und nicht ignorant gegenüber politischen Positionen zu sein, denn Partizipation, Bürgerbeteiligung und Teilhabe der Einzelnen am politischen Geschehen sowie das Bemühen um Konsensbildung in der Bürgerschaft sind Merkmale einer inputorientierten demokratischen Legitimation. Das vorliegende Lehrbuch widmet sich in umfassender Weise diesen Fragestellungen. Es stellt Ziele und Konzepte der Politikfeldanalyse heraus und liefert damit ein Beispiel ab, wie die Theorie der Politikfeldanalyse wissenschaftlich im Hinblick auf ihre Praxisausgerichtetheit dargestellt werden kann. Hellmut Wollmann schreibt über "Kontrolle in Politik und Verwaltung" (335ff.), Burkhard Eberlein und Edgar Grande widmen sich dem Komplex "Entscheidungsfindung und Konfliktlösung". (175ff.) Als Leser wird einem sofort klar, wie gut es den Autoren gelingt, die mitunter differenzierten Zusammenhänge des Themas darzustellen. Im Gegensatz zu den erhältlichen Einführungswerken wendet sich das Buch aufgrund seiner Komplexität vor allem an Wissenschaftler und fortgeschrittene Studierende. Wir haben hier also ein Werk vorliegen, das aufklärt darüber, warum Regierungen wie handeln, und zwar als einziges deutschsprachiges Lehrbuch. Wir finden hier Ausführungen zu Pragmatismus, Pluralismus, Ursprüngen und theoretischer Verankerung, Politikprozesse, den Policy-Cycle, Akteurkonstellationen und Netzwerke in der Politikentwicklung. Stets stellt sich heraus, dass sich politisches Geschehen entsprechend durch Leistungen und Ergebnisse, die den Bürgern Probleme zu lösen helfen, rechtfertigen muss. Verlangt wird so eine output-orientierte Legitimation. Ergebnisorientierung wird zur zentralen Norm als Erreichen politischer Ziele. Das sorgt für eine innere Differenzierung der Verwaltung, die sich heute von einer hoheitlich anordnenden, Verwaltungsakte vollziehenden zu einer vielfach kooperativen, verhandelnden Verwaltung gewandelt hat. – Ein sinnvolles Werk, welches dabei hilft, Alltagspolitik zu verstehen und nachzuvollziehen.

Die Policy-Forschung in der Politikwissenschaft widmet sich der Untersuchung der Inhalte politischer Regelungstätigkeit in den Einzelbereichen der Politik, den Politikfeldern - oder Policies. Diese Policy-Dimension drückt damit die inhaltlich materiellen Aspekte der Politik aus, die Gesamtheit der Bestrebungen, gesellschaftliche Probleme zu bearbeiten. D. h. wie ist gute Politik - verstanden als effektive und effiziente Lösung gesellschaftlicher Probleme – überhaupt möglich?

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Policy-Analyse ist heute nur als Mehrebenenpolicy-Forschung durchführbar bei tendenzieller Überwindung der traditionellen Grenzen zwischen der vergleichenden Regierungslehre und der Internationalen Teildisziplin. Internationalisierung, Erosion des Nationalstaates und Vermarktlichung vieler Politikfelder haben innerwissenschaftlich zur Folge, daß sich Grenzen zwischen verschiedenen Disziplinen aufzulösen beginnen. Es kommt zu Synergieeffekten. Klar ist aber immer, dass das politisch-administrative System auf politische Forderungen reagiert, die als Input gestellt werden und in das politische Geschehen eingeführt werden müssen, um Protestpotential ernstzunehmen. Es geht schlichtweg um die notwendige Kanalisierung von politischen Ambitionen. Die Reaktionsbereitschaft der Politik ist ein Indikator ihrer Responsivität, ihres Willens, Verantwortung zu tragen und nicht ignorant gegenüber politischen Positionen zu sein, denn Partizipation, Bürgerbeteiligung und Teilhabe der Einzelnen am politischen Geschehen sowie das Bemühen um Konsensbildung in der Bürgerschaft sind Merkmale einer inputorientierten demokratischen Legitimation.

Das vorliegende Lehrbuch widmet sich in umfassender Weise diesen Fragestellungen. Es stellt Ziele und Konzepte der Politikfeldanalyse heraus und liefert damit ein Beispiel ab, wie die Theorie der Politikfeldanalyse wissenschaftlich im Hinblick auf ihre Praxisausgerichtetheit dargestellt werden kann. Hellmut Wollmann schreibt über "Kontrolle in Politik und Verwaltung" (335ff.), Burkhard Eberlein und Edgar Grande widmen sich dem Komplex "Entscheidungsfindung und Konfliktlösung". (175ff.) Als Leser wird einem sofort klar, wie gut es den Autoren gelingt, die mitunter differenzierten Zusammenhänge des Themas darzustellen. Im Gegensatz zu den erhältlichen Einführungswerken wendet sich das Buch aufgrund seiner Komplexität vor allem an Wissenschaftler und fortgeschrittene Studierende. Wir haben hier also ein Werk vorliegen, das aufklärt darüber, warum Regierungen wie handeln, und zwar als einziges deutschsprachiges Lehrbuch. Wir finden hier Ausführungen zu Pragmatismus, Pluralismus, Ursprüngen und theoretischer Verankerung, Politikprozesse, den Policy-Cycle, Akteurkonstellationen und Netzwerke in der Politikentwicklung. Stets stellt sich heraus, dass sich politisches Geschehen entsprechend durch Leistungen und Ergebnisse, die den Bürgern Probleme zu lösen helfen, rechtfertigen muss. Verlangt wird so eine output-orientierte Legitimation. Ergebnisorientierung wird zur zentralen Norm als Erreichen politischer Ziele. Das sorgt für eine innere Differenzierung der Verwaltung, die sich heute von einer hoheitlich anordnenden, Verwaltungsakte vollziehenden zu einer vielfach kooperativen, verhandelnden Verwaltung gewandelt hat. – Ein sinnvolles Werk, welches dabei hilft, Alltagspolitik zu verstehen und nachzuvollziehen.

geschrieben am 21.04.2008 | 401 Wörter | 2948 Zeichen

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