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Europa am Scheideweg


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Rezension von

Englert

Europa am Scheideweg Das Titelbild lässt ahnen, worum es in diesem Buch geht: umfallende Dominosteine mit den Nationalflaggen der ‚Krisenstaaten‘ Griechenlands, Portugals, Italiens und Spaniens werden von einer Hand aufgehalten, damit sie nicht auch die Dominosteine, die Deutschland und Frankreich symbolisieren sollen, umwerfen. Die sogenannte ‚Eurokrise‘ ist Anlass für den Professor für Wirtschaftspolitik, seine Reden und Artikel zum Thema EU in diesem Band zu versammeln. Dabei geht es unter anderem um die Geschichte der EU, ihre Osterweiterung und die Stabilität des Euro – Schwerpunkt ist dabei die Wirtschaftspolitik. Franke vertritt dabei eher konservative bis rechte Positionen: Es gebe „über die Jahrhunderte hinweg entstandene Mentalitätsunterschiede der europäischen Völker“ (S. 21), die unter anderem klimatisch bedingt seien (vgl. auch S. 289). In anderen Wissenschaften sind solche geodeterministischen Positionen längst verpönt, weil sich herausgestellt hat, dass hinter solchen Behauptungen genauso wenig Belegbares steckt wie hinter der Rassentheorie. In den sogenannten ‚Wirtschaftswissenschaften‘ scheint das jedoch noch (?) nicht angekommen zu sein. Solche Behauptungen knüpfen nahtlos an die Klischees vom ‚faulen Griechen‘ und anderes völkisches Gedankengut an. Frankes Buch ist zwar von 2012, seine Aufsätze sind aber teilweise schon etwas älter. So ist das Kapitel zur Osterweiterung, die seiner Meinung nach „atemberaubend schnell“ (S. 182) vonstatten ging, von 2004 und damit leider nicht mehr allzu aktuell. Im Inhaltsverzeichnis lässt sich das nicht erkennen, nur anhand des Textes und der Literaturangaben erschließen. Franke gehen Erweiterung und Vertiefung zu schnell, er ist für Langsamkeit und Bescheidenheit bei den Zielen der EU. Er will keine EU für alle Staaten Europas, die alle Bereiche regelt, sondern eher ein ‚Europa der zwei Geschwindigkeiten‘ mit mehr „Systemwettbewerb“ (S. 289). Warum mehr Konkurrenz allerdings zu weniger Spannungen innerhalb der EU führen soll, bleibt sein Geheimnis.

Das Titelbild lässt ahnen, worum es in diesem Buch geht: umfallende Dominosteine mit den Nationalflaggen der ‚Krisenstaaten‘ Griechenlands, Portugals, Italiens und Spaniens werden von einer Hand aufgehalten, damit sie nicht auch die Dominosteine, die Deutschland und Frankreich symbolisieren sollen, umwerfen. Die sogenannte ‚Eurokrise‘ ist Anlass für den Professor für Wirtschaftspolitik, seine Reden und Artikel zum Thema EU in diesem Band zu versammeln.

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Dabei geht es unter anderem um die Geschichte der EU, ihre Osterweiterung und die Stabilität des Euro – Schwerpunkt ist dabei die Wirtschaftspolitik. Franke vertritt dabei eher konservative bis rechte Positionen: Es gebe „über die Jahrhunderte hinweg entstandene Mentalitätsunterschiede der europäischen Völker“ (S. 21), die unter anderem klimatisch bedingt seien (vgl. auch S. 289). In anderen Wissenschaften sind solche geodeterministischen Positionen längst verpönt, weil sich herausgestellt hat, dass hinter solchen Behauptungen genauso wenig Belegbares steckt wie hinter der Rassentheorie. In den sogenannten ‚Wirtschaftswissenschaften‘ scheint das jedoch noch (?) nicht angekommen zu sein. Solche Behauptungen knüpfen nahtlos an die Klischees vom ‚faulen Griechen‘ und anderes völkisches Gedankengut an.

Frankes Buch ist zwar von 2012, seine Aufsätze sind aber teilweise schon etwas älter. So ist das Kapitel zur Osterweiterung, die seiner Meinung nach „atemberaubend schnell“ (S. 182) vonstatten ging, von 2004 und damit leider nicht mehr allzu aktuell. Im Inhaltsverzeichnis lässt sich das nicht erkennen, nur anhand des Textes und der Literaturangaben erschließen. Franke gehen Erweiterung und Vertiefung zu schnell, er ist für Langsamkeit und Bescheidenheit bei den Zielen der EU. Er will keine EU für alle Staaten Europas, die alle Bereiche regelt, sondern eher ein ‚Europa der zwei Geschwindigkeiten‘ mit mehr „Systemwettbewerb“ (S. 289). Warum mehr Konkurrenz allerdings zu weniger Spannungen innerhalb der EU führen soll, bleibt sein Geheimnis.

geschrieben am 09.02.2014 | 279 Wörter | 1736 Zeichen

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