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Die Verwandlung von Franz Kafka als Graphic Novel


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Rezension von

Kilian Kneisel

Die Verwandlung von Franz Kafka als Graphic Novel „Als Gregor Samsa eines Morgens erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ Vielen Schülern, zumindest der gymnasialen Oberstufe, lockt dieser Satz nicht unbedingt nur Freude hervor, signalisiert er doch den Anfang von Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“. Die vorliegende Graphic Novel ist eine Umsetzung dieser Erzählung in einer nicht allzu naheliegenden Form. Auf den ersten Blick. Eric Corbeyran und Richard Horne haben sich des Klassikers angenommen – mit Erfolg, kann man sagen. Schon am oben zitierten Satz kann man die Vorgehensweise gut nachvollziehen: der Text wird etwas abgeändert, aber er ist immer noch zu erkennen, man folgt ihm recht nahe. Die Perspektive wird gewechselt, statt indirekter Rede oder Gedanken finden sich hier Monologe und Dialoge wieder, darunter eben auch viele wörtliche Zitate, wo dies möglich war. Die Stimmung und Atmosphäre ist gut eingefangen. Schwarz, Braun, Grau dominieren fast das ganze Werk über, erst am Ende kommen leuchtende Farben einem Hoffnungsschimmer gleich zum Einsatz, natürlich zu spät für Gregor, der für ein minimales Vergehen die maximale Strafe erdulden musste. Die Bilder sind geschickt angeordnet, Detailstudien von Gregors neuen Körper lassen die Unwirklichkeit, die seine Verwandlung für ihn und seine Familie darstellte, erahnen; das unwirkliche Wesen, das er nun ist, kann man also genau sehen, aber dennoch ist keine komplettes Bild möglich. Die Figuren werden nicht überzeichnet, in der Regel sind Gesichtszüge und andere Details nur angedeutet, bei wichtigen Szenen jedoch intensiver ausgestaltet. Trotz der negativen Stimmung und Tönung der Erzählung gelingt es dem Buch immer wieder, dem Leser durch seine geschickte Darstellung einzelner Abschnitte oder Bilder ein Schmunzeln zu entlocken. Kafka als Graphic Novel. Ein etwas anderer Zugang zu einem komplizierten aber lohnenden Autor. Auch wenn man mit Kafka per se nichts anfangen kann, diese Umsetzung ist wirklich gelungen, man kann sich sehr gut in die Situation und Stimmung hineinversetzen. Ein Lob an Corbeyran und Horne für ihre Umsetzung der „Verwandlung“, die schlicht und einfach klasse ist.

„Als Gregor Samsa eines Morgens erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ Vielen Schülern, zumindest der gymnasialen Oberstufe, lockt dieser Satz nicht unbedingt nur Freude hervor, signalisiert er doch den Anfang von Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“.

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Die vorliegende Graphic Novel ist eine Umsetzung dieser Erzählung in einer nicht allzu naheliegenden Form. Auf den ersten Blick. Eric Corbeyran und Richard Horne haben sich des Klassikers angenommen – mit Erfolg, kann man sagen.

Schon am oben zitierten Satz kann man die Vorgehensweise gut nachvollziehen: der Text wird etwas abgeändert, aber er ist immer noch zu erkennen, man folgt ihm recht nahe. Die Perspektive wird gewechselt, statt indirekter Rede oder Gedanken finden sich hier Monologe und Dialoge wieder, darunter eben auch viele wörtliche Zitate, wo dies möglich war.

Die Stimmung und Atmosphäre ist gut eingefangen. Schwarz, Braun, Grau dominieren fast das ganze Werk über, erst am Ende kommen leuchtende Farben einem Hoffnungsschimmer gleich zum Einsatz, natürlich zu spät für Gregor, der für ein minimales Vergehen die maximale Strafe erdulden musste.

Die Bilder sind geschickt angeordnet, Detailstudien von Gregors neuen Körper lassen die Unwirklichkeit, die seine Verwandlung für ihn und seine Familie darstellte, erahnen; das unwirkliche Wesen, das er nun ist, kann man also genau sehen, aber dennoch ist keine komplettes Bild möglich.

Die Figuren werden nicht überzeichnet, in der Regel sind Gesichtszüge und andere Details nur angedeutet, bei wichtigen Szenen jedoch intensiver ausgestaltet. Trotz der negativen Stimmung und Tönung der Erzählung gelingt es dem Buch immer wieder, dem Leser durch seine geschickte Darstellung einzelner Abschnitte oder Bilder ein Schmunzeln zu entlocken.

Kafka als Graphic Novel. Ein etwas anderer Zugang zu einem komplizierten aber lohnenden Autor. Auch wenn man mit Kafka per se nichts anfangen kann, diese Umsetzung ist wirklich gelungen, man kann sich sehr gut in die Situation und Stimmung hineinversetzen. Ein Lob an Corbeyran und Horne für ihre Umsetzung der „Verwandlung“, die schlicht und einfach klasse ist.

geschrieben am 29.12.2010 | 321 Wörter | 1847 Zeichen

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